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Historie

Vom Dorf - oder besser gesagt drei Dörfern - zur Großgemeinde
Im Eiltempo durch über 700 Jahre überlieferte Geschichtsbeschreibung - nicht einmal die Formulierung "Streifzug" würde dieser Momentaufnahme gerecht.

Flintbeks erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1220 überliefert. In ihr bekundet der Landherr, Graf Albrecht von Orlamünde, dass sein Vorgänger, Graf Adolf der III. von Schauenburg dem Kloster Neumünster zwölf Hufen in "Vlintbeke" geschenkt, und dass er selbst 1206 zwölf weitere Hufen hinzugefügt habe. Im allgemeinen entsprach "ein Hufen" gleichzeitig einer Bauernstelle.

Über die Frage, wie das Dorf zu seinem Namen kam, haben sich verschiedene Historiker den Kopf zerbrochen und sind dabei, wie so oft, zu gänzlich verschiedenen Erkenntnissen gekommen. Endgültige Sicherheit, ob der Flintstein bei der Benennung eine Rolle gespielt hat und ob "-bek" ganz vordergründig als "Bach" übersetzt werden darf, lässt sich heute nicht mehr gewinnen. Weit aufschlussreicher ist die Tatsache, dass Flintbek ohne jeden Zusatz erwähnt wird. Man muss daraus schließen, dass es zu dieser Zeit nur ein Dorf dieses Namens gab. Erst als eine zweite Siedlung mit dem Namen Flintbek errichtet wurde und diese zur Heraushebung 1327 den Zusatz "Klein" erhielt, erscheint der Hauptort Flintbek 1327 mit dem Attribut "Groß".

Der heutige Flintbeker Ortsteil Voorde wurde erstmals im Jahre 1238 urkundlich erwähnt, zusammen mit anderen Dörfern der Umgebung - um danach rd. 200 Jahre lang buchstäblich wieder von der - urkundlichen - Bildfläche zu verschwinden. Historiker gehen tatsächlich davon aus, dass in dieser Zeit kein Dorf Voorde existierte, sondern das Land vom sogenannten Adelshof aus mitbewirtschaftet wurde.

Turbulente Eigentumsverhältnisse bis weit in das 16. Jahrhundert schlossen sich an. Zahlreiche Besitzverhältnisse an den Dörfern Groß- und Kleinflintbek und Voorde sind überliefert. Adelsfamilien, die Klöster Bordesholm, Neumünster gar Itzehoe - die Dörfer wechselten mehrmals die Besitzer.

Waren die durchaus nicht immer friedfertigen Jahre eher von Scharmützeln der unmittelbaren Nachbarn und Herzogtümer untereinander bestimmt, so überzogen die großen europäischen Kriege des 17./18. Jahrhunderts auch das Land nördlich der Elbe. Die Ergebnisse des 30-jährigen Krieges, die kriegerischen Unternehmungen des Schwedenkönigs Karl X. Gustav, die Reunionskriege Ludwig XIV. und der Große nordische Krieg führten zu Zerstörungen, Brandschatzungen und Verelendungen.

Ein Blick zurück muss aber bereits weit über die ersten urkundliche Erwähnung hinausgehen. Unsere heutige flintbeker Landschaft ist ein Teil der Jungmoränenlandschaft Schleswig-Holsteins, des sogenannten ostholsteinischen Hügellandes. Die Eiszeiten haben dieser Landschaft ihr heutiges unverwechselbares Profil gegeben.

Zahlreiche archäologische aufgenommene Grabanlagen und weitere hochinteressante Funde beweisen eine fast kontinuierliche Besiedelung der Flintbeker Landschaft vom dritten vorchristlichen Jahrtausend bis ins sechste nachchristliche Jahrhundert. Schon vor 4700 Jahren, also 2700 vor Chr., wurde auf den Flintbeker Feldern Ackerbau betrieben. Das bewiesen Spuren eines Hakenpfluges, die unter einer jungsteinzeitlichen Grabanlage entdeckt wurden. Sie gelten als ältester Pflugnachweis in SchleswigHolstein.

Aus der gleichen Zeit stammen die Überreste eines gewaltigen Megalithgrabes, das im Sommer 1986 freigelegt worden ist. 1969 wurden bei Ausschachtungsarbeiten auf einem Gehöft in Flintbek zahlreiche spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Münzen gefunden - wahrscheinliches Prägedatum war das Jahr 1481. Die Dörfer Großflintbek, Voorde und Kleinflintbek waren bis zum 19. Jahrhundert beinahe ausschließlich landwirtschaftlich ausgerichtet; die Sozialstruktur blieb unverändert. Mit dem Eisenbahnbau und der gleichzeitigen industriellen Revolution veränderten die Dörfer danach ihr Erscheinungsbild.

Die 1844 eröffnete Eisenbahnlinie (Kiel-Altona) wurde 1874 zweigleisig ausgebaut. Der zugleich neu errichtete Bahnhof wurde zu einem Anziehungspunkt für gewerbliche Betriebe, so dass sich die Bautätigkeit aus den alten Dorfkernen immer mehr dorthin verlagerte.

Die günstige Verkehrsanbindung nach Kiel und die landschaftlich schöne Umgebung der Dörfer veranlasste nach der Jahrhundertwende wohlhabende Kieler Bürger zur Ansiedlung in Flintbek.
Von besonderer Bedeutung war u.a. die Villenkolonie zwischen Eiderwald und Bahnhof. Das Bäuerliche Element wurde durch diese Entwicklung stark zurückgedrängt. Die finanziell starken, beweglichen und einflussreichen Geschäftsleute gewannen größeren Einfluss. Die Dörfer Großflintbek und Voorde begannen baulich aufeinander zuzuwachsen. Allmählich verzahnten sich die Dörfer baulich und bildeten schließlich wirtschaftlich und kulturell eine Einheit.

1937 wurden per Verordnung das Dorf Voorde, 1938 das Dorf Kleinflintbek in die Gemeinde Großflintbek eingegliedert.

Der 2. Weltkrieg bewirkte durch den Bau zweier Finnenhaussiedlungen - es handelt sich hierbei um Häuser, die zum größten Teil aus Holz, das aus Finnland importiert wurde, gebaut sind - eine weitere siedlungsstrukturelle Veränderung der Gemeinde Flintbek. In den Siedlungen wurden ausgebombte Einwohner Kiels, nach dem Krieg auch Flüchtlinge untergebracht. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Flintbek stieg von 1671 im Jahr 1939 auf 4.982 im Jahr 1946. Erst nach 1950 sanken die Einwohnerzahlen wieder.

Um die bestehende Wohnungsnot zu mildern, wurde 1949 die Siedlungsgemeinschaft Flintbek gegründet, die Wohnsiedlungen überwiegend in Selbsthilfe errichtet. Die bis heute in Flintbek entstandenen Siedlungsgebiete prägen das Ortsbild entscheidend.

Nach zweijähriger Bauzeit wurde die 10. Siedlung in Eigenleistung Schönhorster Weg / Gartenstraße errichtet. In der Zeit nach 1960 veränderte sich das dörfliche Erscheinungsbild der Gemeinde Flintbek zunehmend. Durch die Ansiedlung von Industrieunternehmen, den Bau von Wohnsiedlungen durch die Siedlergemeinschaft und Wohnungsbaugesellschaften am Rande der Ortskerns sowie den Ausbau von Straßen verstädterte das Ortsbild. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1962 und 1982 um 68%, Flintbek entwickelte sich zur Wohngemeinde.

In den sechziger Jahren siedelten sich zwei Industrieunternehmen in der Gemeinde an: Eine Backmittelfabrik (1961) und ein Betonwerk (1964), das seine Produktionsstätten von Kiel in eine im Eidertal gelegene Kiesgrube verlagerte. Durch die Größe der Industriebauwerke zur Betonverarbeitung und die Ausdehnung des Betriebes wurde das Ortsbild nachhaltig geprägt. 1973 wurde am Schönhorster Weg ein großes Anlieferungslager eines Kaufhauskonzerns eröffnet. Hier hatten zeitweise über 100 Frauen und Männer einen Arbeitsplatz gefunden. Leider sind heute alle diese Betriebe geschlossen. Die Gemeinde hat 2001 ein neues Gewerbegebiet am Konrad-Zuse-Ring erschlossen. Hier ist bereits eine Fabrik für Chip-Karten mit bis zu 1000 Mitarbeiter/innen entstanden. Für weitere Gewerbeansiedlungen steht noch ausreichend Fläche zur Verfügung.

Von 1964 bis1972 fand ein starker Ausbau von innerörtlichen Straßen und Straßenverbindungen zu den umliegenden Orten statt. Im Zuge der Ausbaumaßnahmen , die in der Regel mit einer Verbreiterung und Begradigung der vorhandenen Straßen verbunden waren, wurden leider zu häufig alte, ortsbildprägende Bäume entfernt. Asphalt ersetzte Kopfsteinpflaster oder wassergebundene Decken. Mit dem Ausbau des Eiderkamps 1967 wurde ein südlicher Zugang vom Ort zur Bundesstraße 4 (heute L 318) und damit auch eine Direktanbindung des Betonwerkes an die Bundesstraße geschaffen. Durch den Ausbau des Wiesenweges und die Neuschaffung der Eisenbahnbrücke 1971 entstand eine Straßenführung zentral durch den Ort, die heute weitergeleitet als L 307 eine Verbindung zur Bundesstraße 404 herstellt.

Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde Flintbek 1970 dem Kreis Rendsburg-Eckernförde zugeordnet. im selben Jahr wurde durch die Ämterneuordnung das Amt Flintbek, bestehend aus den Gemeinden Flintbek, Böhnhusen, Schönhorst und Techelsdorf geschaffen. Eine erhebliche Veränderung des Ortsbildes bewirkte die Aussiedlung von Bauernhöfen aus den Ortskernen Flintbek und Voorde und die Bebauung dieser Grundstücke mit modernen Häusern. Der Bau von Hochhäusern in exponierter Lage und die Bebauung von Randgebieten des Eidertals prägten das Orts- und Landschaftsbild nicht immer vorteilhaft. In den siebziger und achtziger Jahren erfolgte schwerpunktmäßig eine Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur und die Schaffung von sozialen Einrichtungen. Zu nennen sind u.a. das Ärztezentrum, das Ev. Gemeindezentrum, das Rathaus, die Eiderhalle, das Haus der Jugend, das Bürger- und Sportzentrum und das Klärwerk. Jüngster Spross in der Familie der kommunalen Einrichtungen ist die Seniorenwohnanlage.

Seit 1985 verbindet die norditalienische Gemeinde Romano D'Ezzelino und Flintbek die Partnerschaft. Keine der drei freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Flintbek ist jünger als 100 Jahre.

Wer die heute ca. 7600 Einwohner zählende Gemeinde vor den Toren der Landeshauptstadt Kiel besucht, ist angetan von der reizvollen Landschaft, in die sich der Ort einfügt. Die Einzelhausbebauung dominiert - eine Gemeinde im Grünen, in der es sich leben lässt.

Neben dem im Gemeindegebiet bereits bestehenden Kindergärten der Gemeinde, der Ev. Kirche und eines freien Trägers ist ein zusätzlicher 3-Gruppen-Kindergarten "Storchennest' in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt entstanden. Darüber hinaus steht den Mädchen und Jungen aus dem Ortsteil Kleinflintbek eine als 1-Gruppen-Außenstelle zur Verfügung.

Die bereits vorhandenen sehr guten Angebote an Sportanlagen soll nach Möglichkeit in den nächsten Jahren nach und nach ergänzt werden. Die Außensportanlagen, die "Eiderhalle", das kleine aber feine Freibad, die vorhandenen Tennisplätze sowie die Kegel- und Schießanlagen im Bürger- und Sportzentrum können sich sehen lassen und werden von den Einwohnerinnen und Einwohnern genutzt. In über 50 Vereinen und Verbänden fühlen sich Jung und Alt sehr wohl. Knapp 800 Mädchen und Jungen besuchen die Flintbeker Grund-, Haupt- und Realschule. Der Schulbusverkehr zu den Gymnasien in Kiel ist problemlos. Das Angebot der Volkshochschule ist überaus attraktiv und beliebt.
Die christlichen Kirchen sind tief in das Gemeindeleben verwurzelt. Der Bau der Ev. Kirche mit seinem unverwechselbaren Turm aus Holzschindeln blickt auf eine interessante Geschichte zurück. Das Ev. Gemeindezentrum ist zugleich Ort für zahlreiche Veranstaltungen.

Seit je her wird die SOZIALE Fürsorge in Flintbek groß geschrieben. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass sich auch diejenigen Mitmenschen in Flintbek wohlfühlen, die auf besondere Hilfe angewiesen sind. Etwas außerhalb des Ortes befindet sich das "Eiderheim". In dieser Einrichtung des Landesvereins für Innere Mission werden über 200 Behinderte betreut. Diese Einrichtung ist eng mit dem gemeindlichen Leben verbunden.

Flintbek ist in jeder Hinsicht gut zu erreichen. Die Autobahnen A7/A215 - Hamburg-Kiel-Flensburg, die elektrifizierte Eisenbahnstrecke Kiel - Neumünster - Hamburg, Bundes- und Landstraßen, ein ausgebautes System des öffentlichen Personennahverkehrs.

Eine Gemeinde mit vielen Verbindungen. Wie zu Beginn gesagt: Im Eiltempo durch die Geschichte einer Gemeinde - ein wahrlich schweres Unterfangen, das immer lückenhaft sein wird. Besucher, Gäste und Freunde der Gemeinde überzeugen sich am besten selbst. Flintbek ist unverwechselbar und liebenswert.

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